Ereignisse von Januar 2017 bis Dezember 2017

Neujahrsempfang am 26. Februar in Clausthal-Zellerfeld

Mondphasenholz für das Gotteshaus

Zum Jahresauftakt gehen die Harzer Köche in die Clausthaler Marktkirche

 

Clausthal-Zellerfeld. Zum Jahresauftakt bei der Vereinigung Harzer Köche lässt sich Vorsitzender Michael Klutt gern etwas besonderes einfallen. Diesmal waren es ein Besuch im Clausthal-Zellerfelder Café Biehl und eine Besichtigung der Marktkirche.

 

„Der Vorstand hat kürzlich über ein Jahresprogramm gesprochen“, sagte Klutt. Darin enthalten seien monatliche Zusammenkünfte und möglicherweise eine gemeinsame Freizeit-Fahrt. Zur Jahreshauptversammlung wird am Montag, 27. März, in die EC-Begegnungsstätte an der Altenauer Schwefelquelle eingeladen.

 

Als Kirchenführerin fungierte Dorothee Austen vom Kirchenvorstand mit viel Fachwissen und einer Portion Leichtigkeit in ihren Erläuterungen. Das im Stil des Barock aus Eichen- und Fichtenholz erbaute Gotteshaus besticht schon von außen durch seine Größe. Das Gebäude bietet 1200 Besuchern Platz und verfügt über einen 30 Meter hohen Glockenturm. 2013 wurde es in seiner ursprünglichen Farbe Blau gestrichen.

 

Mitten auf ihren Marktplatz setzten die Stadt und die Bergbehörde 1610/11 ihre neue Kirche, die allerdings 1634 dem großen Brand zum Opfer fiel. Es dauerte bis 1642, bis eine neue Kirche eingeweiht werden konnte. Weil Holz schnell und in großer Menge zur Verfügung stand, entschied man sich damals für diesen Baustoff. „Mit Holz konnten die Bauleute gut umgehen“, sagte Dorothee Austen.

 

Zu den ungewöhnlichen Geschichtsdaten des Hauses gehört die Tatsache, dass sich hochgestellte Bergbeamte hier beisetzen ließen. In der Kirche waren ursprünglich zahlreiche hohe Amtsträger beigesetzt worden, an die im Mittelschiff verlegte Grabplatten erinnerten. Als 1780 auch in diesem Bereich Sitzplätze geschaffen werden sollten, wurden einige der Grabplatten hinter den Altar verlegt. Davon sind heute noch mehrere vorhanden, unter anderem von Oberbergmeistern und Pochschreibern.

 

Von 2001 bis 2013 standen umfassende Renovierungsmaßnahmen an der Marktkirche an. Da dieses Gotteshaus einst mit so genanntem „Mondphasenholz“ gebaut wurde, mussten nun auch 50 „Mondfichten“ in den Harzer Wäldern gefällt werden. Die niedersächsischen Landesforsten zeigten sich großzügig und spendeten diese Bäume.

 

 

Jahreshauptversammlung 2017

Köche engagieren sich für den Nachwuchs

Jugendwart organisiert Projekt „Kochen macht Schule“ für Allgemeinbildende Schulen

 

Altenau. Jahreshauptversammlung bei nachmittäglicher Sommersonne. Eigentlich macht man das ja nicht. Aber die Mitglieder der Vereinigung Harzer Köche sind ja Wärme aus ihrem Berufsfeld gewöhnt.

 

In seinem Jahresbericht ging Vorsitzender Michael Klutt die Veranstaltungen der vergangenen zwölf Monate durch, zu denen unter anderem ein Wurmberg-Aufstieg und eine Präsentation auf dem Zellerfelder Bauernmarkt gehörten. „In Zellerfeld haben wir 80 Kochmützen an Kinder und Jugendliche verteilt“, berichtete Jörg Schlamelcher. Ob sich daraus wohl eine Berufsentscheidung ergibt?

 

Jugendwart: Torsten Reitzig engagiert sich mit einem Projekt „Kochen macht Schule“ zum zweiten Mal für den Nachwuchs. Das Angebot richtet sich an Schüler der 7. und 8. Klassen der Allgemeinbildenden Schulen. In diesem Jahr sind noch mehrere Termin in Seesen und Lachendorf (Celle) geplant.

 

Im unmittelbaren eigenen Umfeld ist die Nachwuchswerbung nicht so einfach. Die Auszubildenden im zweiten und dritten Lehrjahr werden in ihren Betrieben stark in Anspruch genommen. Leider war in diesem Jahr erneut kein Harzer Jugendmeister ausgekocht worden. Deshalb war die Harzer Köchevereinigung beim regionalen Landesjugendwettbewerb Niedersachsen, dem Rudolf Achenbach Preis nicht vertreten. Dessen Sieger kommen aus Lüneburg, Schaumburg und Weser Ems.

 

Monatsversammlung Oktober

Jeder Koch soll mitbestimmen

Verband der Köche Deutschlands modernisiert die Satzung – Goldene Nadel für Dirk Peters

 

Oberharz. Zu ihrem Oktoberfest hatte die Vereinigung Harzer Köche diesmal in den Jägerhof nach Bad Lauterberg eingeladen. Für den thematischen Inhalt Deutschlands wählte Vorsitzender Michael Klutt die Generalversammlung des Verbandes der Küche (VDK).

Der Köche-Dachverband möchte seine rund 9000 Mitglieder künftig enger in die Arbeit einbinden. Durch eine Satzungsänderung wird es künftig möglich sein, dass jeder an den Mitgliederversammlungen teilnehmen und damit die Verbandsgeschicke persönlich mitgestalten kann.

Zum neuen Präsidenten wurde Andreas Becker gewählt. Der 45-jährige Köche-Chef ist Küchenleiter bei den Vereinigten Hospizen in Trier. Den VDK bezeichnet er als seine „Weiterbildungsplattform“, wenn es um berufliche Fachqualifikation geht.

Vom Präsidenten brachte Michael Klutt ein persönliches Anerkennungsschreiben, eine Urkunde und eine goldene Ehrennadel mit in den Harz. Diese Ehrenzeichen waren für Dirk Peters bestimmt, der dem Verband seit 40 Jahren angehört.

Peters, gelernter Fleischer, schnupperte ersten Gastronomieduft in der Bundeswehr-Küche. Über den zweiten Bildungsweg holte er das Abitur nach und studierte anschließend Ernährungswissenschaften an der TU Hannover.

Besonders am Herzen lag ihm stets die Nachwuchsförderung. Er widmete sich dieser Aufgabe an der Oberbergrat-Albert-Berufsschule, aus der er als Oberstudienrat pensioniert wurde. Professionalität und Leidenschaft für den Beruf hob Präsident Andreas Becker in seiner Wertschätzung hervor.

Aus der Chronik ist bekannt, dass die Vereinigung Harzer Köche am 9. Februar 1948 als Kochvereinigung Bad Harzburg gegründet wurde. Im nächsten Jahr gibt es also ein Jubiläum, das zu gegebener Zeit als überörtliche Veranstaltung gefeiert werden soll.

 

Monatsversammlung mit Weihnachtsfeier im Dezember

Köche singen mit dem Pastor

 

Clausthal-Zellerfeld. Weihnachtliche Atmosphäre strahlte die letzte Versammlung des Jahres bei der Vereinigung Harzer Köche im Hotel „Zum Prinzen“ aus. Als besonderen Gast hatte Vorsitzender Michael Klutt den für Zellerfeld und Lautenthal zuständigen Pastor Andé Dittmann eingeladen. „Wenn wir wegen unserer Arbeitszeiten nicht in die Kirche kommen können, dann holen wir uns die Kirche ins Haus“, lautete seine Begründung.

 

Dittmann hatte schon vor seiner Oberharzzeit als Pfarrer für die Berufsbildenden Schulen in Osterode Kontakt mit der Gastronomiebranche. „Ihre Zunft ist ja eigentlich gerade jetzt mit der Weihnachtsgeschichte verbunden“, sagte er. Er bezog sich damit auf den Wirt, der Maria und Joseph die Tür seines Gasthauses vor der Nase zugeschlagen hatte. Immerhin gab es bei ihm wenigstens noch einen Platz in dem nebenan gelegenen Stall.

 

Die von Pastor Dittmann etwas profaner als in der Bibel vorgetragene Version der Weihnachtsgeschichte berührte die Praktiker, weil sie auch ihren Arbeitsalltag mit berücksichtigte.

 

Wie zufällig hatte der engagierte Gottesmann seine Gitarre und einige ausgedruckte Liedertexte dabei, so dass tatsächlich für kurze Zeit die Berufsprobleme in den Hintergrund traten.

 

Michael Klutt holte seine Kollegen mit einem Bericht aus dem Köche-Landesverband wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Überall im Lande scheint man in den Vereinen unter einem sich verbreitetem Desinteresse zu leiden. In manchen Ortsvereinen kommt oft nur noch der Vorstand regelmäßig zusammen.

 

Immerhin begeht die Vereinigung Harzer Köche im kommenden Jahr ihren 70. Geburtstag. Dazu solle im Sommer eine Feier ausgerichtet werden. Als erfreulich wurde auch zur Kenntnis genommen, dass die Gastronomen aus Hameln ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet haben. Deshalb wird für 2018 an einen gegenseitigen Besuch gedacht.