Harzer Gastronomie setzt auf Qualitätsausbildung

 

Köchevereinigung organisierte "Harzer Jugendmeister" - Sieger machen schnell Karriere

Von Peter Weiss

Theresa Biel (Hotel Tanne, Braunlage),

Stefanie Gatscha(Rehazentrum Gollèe) und

Melanie Jesse (Zum Alten Fritz, Seesen) sind die

Harzer Jugendmeister 2007 der Köche, Hotel- und Restaurantfachleute.

Aus dem Berufswettbewerb der Vereinigung Harzer Köche gingen Sie am

Mittwochabend als Sieger hervor.

Passend zum Thema des Abends begrüßte Ulrich Mattke die Gäste in der Klinik

am Hasenbach mit der "Berliner Luft". Musik "hörbar" zu machen, war die

Aufgabe des Künstlers, den die Köche als engagiert hatten, um Menüpausen

flott zu überbrücken. Dem Ex-Berliner mit Wohnsitz in Herzberg gelang das

mühelos.

Gäste aus der regionalen Politik, Ausbildungsbetrieben und Geschäftsfreunden

folgten gern der Aufforderung, sich die Kreationen aus Küche und Keller

schmecken zu lassen.

Der Harzer Jugendmeister ist ein Berufswettbewerb, an dem sich Köche-Azubis

im dritten Lehrjahr sowie Auszubildende aus Hotel und Restaurant beteiligen.

Schon die Teilnahme wird in der Branche als besonderes Engagement der jungen Leute betrachtet. Urkunden und Pokale werden in den Personalunterlagen registriert. "So etwas wirkt sich immer positiv auf die Karriere aus", stellt Ralph Kerkamm, Vorsitzender der Jury fest.

Zehn Köche und jeweils fünf angehende Hotel- und Restaurantfachleute

stellten sich der Jury. "Wir haben einen Warenkorb vorgegeben, nach dem

jeder Teilnehmer sein Menü selbst zusammenstellte", berichtete Michael

Klutt, Vorsitzender der Harzer Köche, seinem Publikum. Die Hotel- und

Restaurantanwärter hatten unterdessen Menükarten anzufertigen und

Tischdekoration zu "komponieren".

Eine freundliche Vorstellung und außerordentlich zuvorkommende Bedienung

schafften am Tisch schnell eine Verbindung zwischen Gast und Service.

Gesprächspausen wurden von der Bühne herab durch Berliner Humor in Musik und

Sprache ausgefüllt. "Berliner Humor ist ein seelischer Zustand", sagte

Ulrich Mattke und freute sich über aufmerksame Begleitung und den Beifall

aus dem Parkett.

Für fachlich aufmerksame Begleitung der Wettbewerbsteilnehmer sorgten die

Prüfer, die in der Küche und vom Rande des Festsaales her den Überblick

behielten und ihre Protokolle mit Notizen füllten. Die Mehrheit der Prüfer

kam nicht aus Harz oder Vorharz. Die "von außen" angereisten Jurymitglieder

sind unabhängig und neutral, weil sie keinerlei persönlichen Kenntnisse über

die Prüflinge haben. Michael Klutt hat dieses Verfahren als auswärtiger

Prüfer selbst erfahren und deshalb seinen Köchekollegen empfohlen.

 

Monatversammlung in Hahnenklee-Bockswiese

Harzer Köche trafen sich in Bockswiese

Gute Küche mit vorzugsweise regionalen Speisen und guter Service sind wichtige Werbefaktoren für die Ferienregion Harz.

Die Harzer Köche trafen sich im geschmackvollen Gruppenraum des hiesigen Seniorenzentrums. Mit seinem selbstgebackenen Kuchen hatte der Küchenchef des Hauses, Ingo Ehlert, auch den Geschmack seiner Fachkollegen getroffen.

Eigentlich war zur Köcheversammlung in ein Bockswieser Hotel eingeladen worden. Dessen Hotelleitung hatte aber ganz kurzfristig abgesagt. - Als Bockswieser Vorstandsmitglied der Köchevereinigung entsann sich Volker Berrisch seiner gut nachbarlichen Kontakte zur Heimleitung des Seniorenzentrums in der Nachbarschaft. Die Heimleiterin Angelika Plaicher hatte daraufhin den Köchetreff kurzfristig in ihrem Hause organisiert und erwies sich als perfekte Gastgeberin.

Perfektionismus ist gefragt bei den Köchen: Bei der professionellen Erstellung ihrer Mahlzeiten soll mehr für ihre Gäste herauskommen als "Futtern wie bei Muttern". Durch die Qualifizierung des Berufsnachwuchses auch außerhalb des üblichen Systems Betrieb - Schule in Küche und Service, soll so durch den Fachverband u.a. die Attraktion der eigenen Ferienregion gestärkt werden.

Folglich stand denn auch die Nachlese zum Berufswettbewerb "Harzer Jugendmeister 2007" im Mittelpunkt der Fachdiskussion. Bei diesen Wettbewerben waren und sind immer wieder die organisatorischen und fachlichen Qualifikationen der Profis gefragt und natürlich das Können des Berufsnachwuchses in Küche und Service. Schließlich wird von ihm verlangt, die Gäste der Veranstaltung zufrieden zu stellen, und das unter erschwerten Bedingungen, nämlich unter Beurteilung und Bewertung der Leistungen durch die Prüfer.

Im Laufe der mehr als drei Jahrzehnte waren diese Qualifikationsveranstaltungen fast ausschließlich als erfolgreich beurteilt worden. Bekrittelt wurden sie von Nichtteilnehmern also Leuten, die entweder nicht teilnehmen konnten oder auch ansonsten außen vor bleiben mussten. Die Leute, die die Wettbewerbe miterleben konnten, sei es als Kandidat, als Veranstalter oder auch als Gast, wussten die Leistungen und Erfolge fast alle zu würdigen und spendeten viel Lob. Genannt seien hier außer den Kandidaten und den Profis auch Politiker der Region bis hin zu Landesministern.

Das ist ein deutlicher Hinweis auf die überregionale Bedeutung der Veranstaltungen der Harzer Köche. Der Vorsitzende, Küchenmeister Michael Klutt, machte aber im Rahmen der Monatsversammlung deutlich, dass man sich seitens des Fachverbandes nicht auf den Lorbeeren ausruhen wolle.

Klutt bemängelte, dass die aus Geldern der Öffentlichen Hand bezahlten Werber für den Harz so wenig auf die Leistungen und Möglichkeiten der Köche eingehen, denn kulinarische Harzer Spezialitäten könnten sehr werbewirksam eingesetzt werden. Schöne Landschaft, gute Luft und sauberes Wasser haben fast alle Kurgebiete zu bieten, aber "Liebe geht durch den Magen"! Diese alte Volksweisheit wird von den bezahlten Werbeleuten viel zu wenig beachtet.

Im Jahre 2000 hatten die Harzer Köche die Kurbetriebsgesellschaft die Oberharzer (KBG) hierauf hingewiesen und schon damals vermutet, dass sie damit die betulichen Kreise der Berufswerber stören würden. Die zornige Erwiderung, in die von der KBG auch mehrere Bergstadtbürgermeister einbezogen, bestätigte die Befürchtung. Geändert wurde aber bei der Oberharzer Kurbetriebsgesellschaft in dieser Hinsicht nichts.

Michael Klutt, der die Veranstaltung straff leitete, wies zum Schluss auf den Namen seiner Fachorganisation hin. Dieser zeigt auf, dass die kulinarische Unterstützung der Mitglieder und vor allem des beruflichen Nachwuchses der Region angestrebt wird. Damit versucht man seitens der Köchevereinigung die beruflichen und regionalen Interessen der jungen und alten Fachkräfte der Harzer Gastronomie wirksam zu vertreten. Pe

Foto: Peters

Vorstandsmitglied Volker Berrisch (links) musste von einem Tag auf den anderen ein Lokal für die Köcheversammlung finden, da der ursprünglich geplante Versammlungsort schließen musste.

Heimleiterin Angelika Plaicher vom Seniorenzentrum Hahnenklee kann sich auf ihre Brigade verlassen und konnte so den Harzer Köchen einen angemessenen Rahmen für Ihre Monatsversammlung bieten.

Vorsitzender Michael Klutt (rechts) bedankte sich bei der Hausherrin für die Gastfreundschaft.

 

 

 

 

Jugendgruppe der Harzer Köche reaktiviert

Küchenmeister Michael Geikler ist Chefkoch in der Fachklinik Erbprinzentanne. Neben dieser Aufgabe liegt ihm auch die Qualifizierung des beruflichen Nachwuchses am Herzen, und so hat er sich der Vereinigung Harzer Köche als Jugendwart zur Verfügung gestellt.

Seine Fachkollegen unterstützen ihn dabei nach Kräften, ebenso die Berufsschulen, die Ausbildungsbetriebe und auch seine Vorgesetzten halten diese Arbeit für wichtig. Der gute Ruf des alljährlichen Berufswettbewerbes "Harzer Jugendmeister" bestätigt den Erfolg aller Beteiligten.

Der Name der Veranstaltung weist auch auf die Verbindung zur Region hin. Das heißt nicht, dass man die Küche fremder Länder außen vor lässt. Man versucht Impulse aus den Kenntnissen und Erfahrungen der fremden Küchen aufzunehmen, um Geeignetes in die Küche der eigenen Region einzubringen. - Wer kann das besser, als der noch weitgehend unverbildete Berufsnachwuchs.

Das im Laufe der Jahre mehr oder weniger in Vergessenheit geratene Tellergericht: Harzer Blaubeerschmandschnitzel war damals als Vorschlag der Jugendgruppe der Harzer Köche prämiert worden. Auf einer Veranstaltung im Goslarer Hotel "Der Achtermann" ist es einem großen Publikum vorgestellt und vom damaligen Landwirtschftsminister, einem Bayern, sehr gelobt worden.

Es gibt in jeder deutschen Stadt Gaststätten, die die Küche anderer Bundesländer, z.B. Bayern, anbieten und mehr noch die fremder Länder. Hier hat die oft beschworene Globalisierung Fuß gefasst und trägt zum bunten Städtebild bei.

Diese Entwicklung wollen die Harzer Köche mit dem Angebot ideenreicher Regionalküche aufgreifen.

Immer noch gilt die alte Weisheit: "Wat de Bur nich kennt, dat fret he nich." - Mit ganz massivem Werbeeinsatz sorgt die Fastfoodindustrie dafür, dass man ihre Produkte wie Hamburger und Co. kennt, kauft und verzehrt.

Viele Leute die eine Region, besonders eine Ferienregion bereisen, wollen Land und Leute kennen lernen und für viele zählt hierzu auch das regionale Angebot aus Küche und Keller. Das sehen die Harzer Köche als Möglichkeit, den gastronomischen Horizont der Gäste ohne massiven Werbeeinsatz zu erweitern.

Das "Harzer Blaubeerschmandschnitzel" kennen nur wenige. Alle meinen aber "Schnitzel" zu kennen, fragt man jedoch Fachleute, was z.B. ein Jägerschnitzel ist, so wird man in den neuen Bundesländern hören, dass es sich um eine dicke Scheibe Jagdwurst handelt, die paniert und in der Pfanne gebraten ist. In den alten Bundesländern ist es zumeist eine panierte Scheibe Fleisch aus der Schweinskeule, in der Pfanne gebraten, seltener frittiert und mit Sauce und Pilzen serviert. - Das entspricht natürlich nicht den Regeln der Kochkunst; auch was ein Wiener Schnitzel ist, wissen die wenigsten. Da tut sich ein Blaubeerschmandschnitzel natürlich schwer.

Altgediente Küchenfachleute würden nie auf die Idee kommen, ein solches Gericht bei einem Rezeptwettbewerb einzureichen. Anders die damalige Jugendgruppe der Harzer Köche. Und eine gute Weile fand man es auch im Angebot vieler Harzer Betriebe.

Heute wollen die Harzer Köche mit Hilfe ihrer Jugendarbeit Ausbildungsschwachstellen ausgleichen, den Nachwuchs auf die spätere Berufspraxis vorbereiten und auch auf die Anforderungen bei Prüfungen und Berufswettbewerben. Es ist aber auch Kreativität angesagt und die Harzer Köche erwarten ihrerseits Anregungen der jungen Leute, die aus verschiedenen Gegenden und aus verschiedenen Ausbildungsbetrieben kommen, und die auch die Verzehrgewohnheiten ihrer Altersgenossen und ihrer Familien kennen.

Der Vorsitzende der Vereinigung Harzer Köche, Michael Klutt, sieht hierin ein großes Potential, das beiden Partnern zugute kommen kann.

Pe

 

 

 

 

Jahreshauptversammlung März 2007

Mittelständische Küche ein Auslaufmodell?

Vereinigung Harzer Köche denkt über die Zukunft der Gastronomie nach

Alle Meisterschaftskandidaten sollen künftig eine Ausscheidung absolvieren. Diese Ansicht vertraten die Harzer Köche auf ihrer Generalversammlung, zu der sie diesmal im Hotel „Zum Paradies“ (Herzberg-Sieber) zusammenkamen. Üblicherweise habe man bisher alle Interessenten berücksichtigt, die sich in der Berufsschule gemeldet hatten. Mit dem Rewe-Wettbewerb, einer „reinen Plattenveranstaltung“ werde man jetzt einen neuen Weg beschreiten, sagte Vorsitzender Michael Klutt.

Jugendwart Michael Geikler berichtete über die Programmplanung für das laufende Jahr, das mit einem Grilltag im April beginnt. Allerdings halten sich die Erwartungen des Vorstandes in Grenzen. Der Zulauf zu den Jugendveranstaltungen sei sehr begrenzt.

Für den Festausschuss blickte Angelika Klutt zurück auf den Harzer Jugendmeister. Man sei erfreut über die strahlenden Sieger, die tatkräftige Hilfe der Köchekollegen und der Hasenbachklinik als Ausrichterort sowie einer auswärtigen Jury. Bei Warenerkennung, Menükompositionen sowie bei der Erstellung von Ablaufplänen und Menükarten habe sich der Nachwuchs schwer getan. Probleme bereiteten in der theoretischen Prüfung auch einige technische Einrichtungen. So habe das von einigen Prüflingen bevorzugte Menü-Pergamentpapier die Drucker blockiert und dazu geführt, dass man bald hinter dem Zeitplan herhinkte.

Waren die Aufgaben zu schwer, fragten sich die Köcheverantwortlichen jetzt selbstkritisch. Zumindest einige Kandidaten schienen sich überfordert zu fühlen. Die nächste Veranstaltung dieser Art ist für Januar 2008 geplant.

Was die regionale Küche angeht, so befindet sich die Vereinigung Harzer Köche derzeit nicht gerade in einer Phase des Hochgefühls. „Bei uns gibt es keine typisch-ursprüngliche Küche“, stellte Jörg Schlamelcher mit Blick auf entsprechende süddeutsche Traditionen fest. Mit einigen „arme Leute Gerichten“ könne man keinen Gast ins Wirtshaus locken.

Vielleicht ließe sich ein vor 25 Jahren von Günter Chevalier maßgeblich beeinflusster Wettbewerb um gute Rezepte wiederbeleben, wurde in der Runde gefragt. Damals war das so genannte „Harzer Blaubeerschmandschnitzel“ entstanden, auf dessen Siegeszug durch die Gastronomie man jedoch heute noch warte.

„Wie wäre es mit einem Harzer Köchebuch“, legte Michael Klutt einen Vorschlag auf den Tisch. „Jeder Kollege schickt mir sein Lieblingsrezept und wir machen daraus etwas gemeinsames.“ Diese und andere Ideen sollen jedenfalls in ein Gespräch mit dem Harzer Verkehrsverband eingebracht werden, von dem man sich „mehr Reklame“ für die Harzer Küche erwartet. Darüber hinaus ist eine kulinarische Gästebefragung im Gespräch.

In diesem Zusammenhang spielte die Frage eine wichtige Rolle: „Was erwartet der Gast von uns.“ Regionale Küche, Erlebnisgastronomie oder Fast Food?

Für Angelika Klutt war das eigentlich klar. „Anpassen“, lautete ihre Antwort, und zwar an die Trends in der Hochgastronomie, die heute auf in Richtung Wellness und leichte Gerichte geht. Kalorienarme Kost werde erwartet. Oder in Teigtüten servierte Schnellkost, die mit den Fingern gegessen wird. Die mittelständische Küche werde sich mit dem aussterbenden Publikum überleben. P.W.

 

 

 

 

Bier und Kochen...das passt....

Harzer Köche besichtigten die Hasseröder Brauerei in Wernigerode im Juni

 

Bier ist wichtiger Bestandteil mancher Suppen, Saucen und wer kennt ihn nicht, den Bierteig. Besonders als Getränk ist Bier eine bedeutende Komponente beim Genuss der Gerichte. Es rundet den Geschmack der Speisen ab und kann auch den regionalen Bezug zur Landschaft herstellen. Alles Gründe für Köche, sich genauer über die größte und modernste Braustätte des Harzes zu informieren.

Während andere Brauereien mit dem Pfund der Tradition wuchern, wurde die Hasseröder Brauerei sozusagen auf der grünen Wiese errichtet. Der hochmoderne Betrieb liegt sehr verkehrsgünstig und kann so gut mit den erforderlichen Rohstoffen versorgt werden. Harzwasser ist der mengenmäßig größte Anteil und liegt sozusagen vor der Haustür. Alle anderen Rohstoffe wie Braugetreide und Hopfen können leicht herangeschafft werden. Noch wichtiger ist der Standort jedoch für den Absatz, in der Brauerei spricht man vom Ausstoß: etwa 1,5 Millionen Flaschen des begehrten Gerstensaftes werden täglich ausgeliefert. Da muss die Logistik stimmen und die Standortwahl hat sich da als günstiger Faktor erwiesen.

Diese Produktionsmenge ist natürlich nicht nur für den Harz bestimmt. Hasseröder Bier wird national und international angeboten. Ein gut abgestimmtes Werbekonzept sorgt für den Bekanntheitsgrad und die Braumeister sorgen durch gleichbleibende Qualität des Bieres für dessen Beliebtheit.

Anders als in kleinen Betrieben verlaufen die verschiedenen Herstellungsschritte des Bieres häufig in abgekapselten Produktionsanlagen. Den Köchen ist jedoch das Prinzip des Bierbrauens in der Ausbildung vermittelt worden. Ein Fachkollege produziert auch selbst Bier, sozusagen als Hobbybrauer und inzwischen gibt es Erlebnisgaststätten in denen Bier vor den Augen der Gäste produziert und das vor Ort hergestellte Produkt auch angeboten wird. So kann in einem Industriebetrieb wie der Hasseröder Brauerei nicht verfahren werden. Hier vermitteln Tonträger den Besuchern per Kopfhörer während der Brauereiführung vertiefendes Wissen.

Was aber ist alle Theorie. Zum Schluss wurde ein deftiges Harzer Tscherperfrühstück angeboten, selbstverständlich mit Harzer Bier. So konnten sich die knapp dreißig Köche direkt vom ausgezeichneten Geschmack des hier produzierten Getränks überzeugen.

Der Vorsitzende der Harzer Fachvereinigung, Küchenmeister Michael Klutt, will seinen Kollegen im nächsten Jahr eventuell eine Betriebsbesichtigung in einer kleinen Harzer Brauerei ermöglichen, denn kleine aber feine Betriebe könnten auch interessant sein für die Information der Köche und für deren Angebot an die Gäste.

Pe

 

 

 

 

Alle Jahre wieder...die Köche erstürmen den Brocken

Alle Jahre wieder auf den Brocken.

Die Harzer Köche treffen sich jedes Jahr im Juni auf dem höchsten Punkt des Harzes bei Ihrem Kollegen Hans Steinhoff im Brockenhotel.

Auch für die Touristen im Harz ist es immer wieder ein Erlebnis so viele "Weißkittel" in Reih und Glied auf den Brocken marschieren zu sehen.

Die Köche überbringend dem Brockenwirt ein kleines Präsent und trinken in gemütlicher Runde Kaffee.

Anschließend werden die Köche bei Kollegin Liesgret Wewer im Hotel Grüne Tannen in Elend-Mandelholz wie jedes Jahr vom Allerfeinsten verwöhnt.

Wir besuchen das nördlichste Weingut in der Bundesrepublik

 

 

WESTERHAUSEN.

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbanden die Harzer Köche mit ihrem Besuch in Westerhausen (Sachsen-Anhalt). Zur Monatsversammlung hatte Vorsitzender Michael Klutt in das Harzer Weingut Kirmann eingeladen.

 

Zwischen Edelstahltanks und Holzfässern nahm die große Besuchergruppe Wein-Informationen aus erster Hand entgegen. Bei der eigentlichen „Arbeitssitzung“ wechselten sich Michael Klutt und Harzwinzer Matthias Kirmann bei einer Weinprobe als Moderatoren ab. Der eine stellte seine edlen Tropfen vor, der andere berichtete engagiert über Vereinsangelegenheiten.

So beklagen die Ausbildungsbetriebe aus dem Oberharz die veränderte Schulsituation ihrer Köche-Azubis im kommenden Berufsschuljahr, in dem es in der Oberbergrat-Albert-Schule keine Köche-Klasse mehr geben wird. Mussten bisher die Schüler aus dem Vorharz lange Anfahrten nach Clausthal-Zellerfeld in Kauf nehmen, so trifft es jetzt die Oberharz-Azubis, die nun die Schulen in Bad Harzburg oder Osterode erreichen müssen.

 

„Das ist eine missliche Situation“, wie Michael Klutt betonte. Andererseits werde auch schon von einer ausgleichenden Gerechtigkeit gesprochen.

Als bedauerlich beschreiben verschiedene Ausbildungsbetriebe die erkennbare Demotivierung ihres Köchenachwuchses. Die Leistungsqualität sinke beängstigend. Jede Weiterbildung werde von den Berufsanfängern als Belastung empfunden. Dabei, so sagen die Ausbilder, hänge ein erfolgreiches Fortkommen im Beruf stark von der Bereitschaft ab, mehr als nur ein Routine-Grundwissen zu erwerben.

 

In diesem Sinne bieten die Küchenmeister immer wieder Trainingsveranstaltungen an, bei denen sich der Nachwuchs auf Leistungswettbewerbe vorbereiten kann.

 

Zu diesen Wettbewerben gehören zum Beispiel der Harzer Jugendmeister, um dessen Pokale und Urkunden am 12. Februar gerungen wird. Zwei Monate später geht es beim Niedersachsenmeister um überregionale Anerkennung an Beginn einer Köchekarriere. P.W

 

 

 

Besuch im Jagdschloss Spiegelsbergen

Harzer Köche tagen im historischen Jagdschloss Spiegelsbergen und informieren sich über die Benennung von Leuten nach ihren Verzehrgewohnheiten.

HALBERSTADT. Gleich nach der Wende hatte sich der Seniorchef des Jagdschlosses Spiegelsbergen, Rolf Grüning, der damals schon länderübergreifenden Regionalvereinigung Harzer Köche angeschlossen und einige Mitglieder erinnerten sich gern an einen Besuch, als sie ihm eine leistungsfähige Bohnermaschine brachten für die Pflege der Parkettböden. Heute kann man darüber lächeln, denn inzwischen ist das Haus im Eigentum der Familie und in den Folgejahren wurde viel investiert.

Heute ist Grünings Enkel Christian Schöne Geschäftsführer des Ausflugslokals und hat die Fachvereinigung zur Monatsversammlung eingeladen um ihnen die Veränderungen des Hauses seit der Wende zu zeigen und gab einen kurzen Abriss über die Geschichte des historischen Gebäudes.

Das Jagdschloss im Renaissancestil liegt auf einem Höhenzug südlich von Halberstadt inmitten eines Landschaftsparks. Das Ensemble wurde im 18. Jhd. von Ernst Ludwig Christoph von Spiegel zum Diesenberg angelegt und später nach ihm benannt. Im Keller des Hauses befindet sich als weitere Attraktion ein aus dem Schloss Gröningen stammendes Riesenfass. Dieses wurde im 16. Jhd. hergestellt und ist etwa 9 Meter lang und 6 Meter hoch. Mit seinem Fassungsvermögen von rund 132.000 Litern hat es eine Chance ins Guinnesbuch der Rekorde aufgenommen zu werden.

Der Referent, Dirk Peters, fragte zu Beginn seines Vortrages, ob denn einer der Anwesenden Bevölkerungsgruppen kenne, die nach ihren Verzehrgewohnheiten benannt werden. Da wurden dann Makkaronis benannt, Spaghettis, auch Katzelmacher, Kaasköppe, Frogs, Schweinebacken und andere mehr. Man stellte gemeinsam fest, dass die Bezeichnungen zumeist diskriminierend, also herabsetzend gemeint sind. Allerdings sind die Ursprünge der Namen höchst unterschiedlich. Mit Kümmeltürken waren ursprünglich nicht die Leute vom Bosporus gemeint, denn die türkische Küche verwendet auch nicht mehr Kümmel als unsere deutsche. Als Kümmeltürken wurden ursprünglich Hallenser Studenten bezeichnet, die aus der nahen Umgegend ihrer Universität stammten, die man Kümmeltürkei nannte. In den englischsprachigen Ländern werden wir Deutsche wenig liebevoll als Krauts bezeichnet. Das muss wohl als "Krautfresser" übersetzt werden. - Viele der genannten Bezeichnungen haben nicht unbedingt den sprachlichen Hintergrund den man landläufig annimmt und so stellte sich das Thema als besonders interessant für Köche heraus. Im Zuge der Globalisierung wird die Bedeutung der Benennung der Leute nach ihren Verzehrgewohnheiten immer mehr abnehmen.

 

Weihnachtsfeier in der OAS in Clausthal-Zellerfeld

Am 11. Dezember trafen sich die Harzer Köche in der Oberbergrat Albert Schule in Clausthal-Zellerfeld zu Ihrer Weihnachtsfeier. Im festlichen Rahmen wurde Kaffee und Kuchen genossen und über das abgelaufene Jahr Diskutiert.

Vorweihnachten bei Lazarus

Harzer Köche unterstützen die Clausthaler ökumenische Initiative, die Lebensmittel nach dem Vorbild der "Tafeln" sammelt und an Bedürftige verteilt.

CLAUSTHAL-ZELLERFELD. Gerade noch rechtzeitig vor dem Christfest hatte Sabine Krause die Harzer Köche als Sponsor für Lazarus gewonnen. Sie hatte anlässlich der Weihnachtsfeier der Harzer Köche in der hiesigen Berufsschule deren Vorsitzenden Michael Klutt berichtet, dass ihre Hilfsorganisation knapp ist mit Obst und sonstigen Lebensmitteln, und das gerade jetzt vor Weihnachten.

Für Köche ist die Menge der Küchenrohstoffe nicht unbedingt das Wichtigste; in der Küchenkalkulation schlagen sie etwa mit einem Drittel zu Buche und so kennt man eigentlich keine Lebensmittelknappheit. Das ist natürlich bei Lazarus ganz anders, hier ist man auf gesponserte Lebensmittel angewiesen. Es entstehen zwar kaum sonstige Kosten, da alle ehrenamtlich arbeiten. Aber sie müssen halt da sein, die zu verteilenden Güter und auch die Helferinnen und Helfer.