Josef Oelkers ist in Duderstadt geboren,
also fast am Harzrand. Er lernte schon als kleiner Junge auf dem elterlichen Hof im
Eichsfeld die Küchenrohstoffe gründlich kennen, denn seine Eltern bauten als
Kleinerzeuger Gemüse an und züchteten Hausgeflügel und Schweine; hieraus ergab sich
für ihn ein Respekt vor der Natur, den er auch heute noch hat.
Der ältere Bruder hatte Koch gelernt und dessen Begeisterung für diesen Beruf ergriff
auch ihn. Seine, wie er es ausdrückte "Lehr- und Wanderjahre", begann er bei
"Omi Oelkers", so nennt er auch heute noch liebevoll seine Lehrchefin,
Küchenmeisterin Gertrud Oelkers. Die legte immer Wert darauf, etwas besser zu arbeiten
als andere.
Nach der Lehre erfolgte der Wehrdienst. In Tongeren bei Maastricht lernte der Jungkoch im
Offizierskasino die kulinarischen Wünsche seiner Gäste aus den verschiedenen
Natoländern kennen, man kann sagen, hier wurde europäisch gekocht und zwar
schwerpunktmäßig à la Minute.
Alle weiteren Stationen seiner Wanderjahre waren "Sternenläden", und zwar
arbeitete er für ein Jahr in der "Thalmühle" in Sasbachwalden als Gardemanger
und lernte hier intensiv die Badische Küche kennen.
Ein weiteres Jahr arbeitete er als Entremetier und als Saucier unter Friedbert Lang im
"Hoyerberg Schlössle" am Bodensee. Die Bonner Bundesprominenz ging hier ein und
aus, den Gästen wurden besonders Gerichte der Nouvelle Cuisine angeboten.
Als Höhepunkt seiner Wanderzeit betrachtet Josef Oelkers die Arbeit in der Münchner
Aubergine. Gemeinsam mit den bekannten Köchen Hans Haas und Josef Decker arbeitete er
unter Eckehard Witzigmann als Poissonier, als Gardemanger und als Patissier. - Auf die
Frage, was er hier Besonderes gelernt habe, kam die Antwort: "Disziplin und exakt bis
aufs Penibelste zu kochen."
In dieser Zeit entwickelte sich der Traum, in einem kleinem
Gourmetrestaurant seinen Gästen Küche in der höchsten Vollendung anzubieten. Er hatte
aber auch schon mitbekommen, dass ein solches Restaurant auf Sponsoren angewiesen ist,
dass es sich wirtschaftlich nicht selbst trägt. Josef Oelkers begrub also diesen Traum.
Viele seiner Vorstellungen setzt er aber in der Küche seines Hotels "Romantischer
Winkel" in Bad Sachsa durch. Seine Fachkenntnisse aus der Fremde kombiniert er mit
der bodenständigen Harzer Küche und hält gemeinsam mit seinem Küchenteam (2
Küchenmeister, 4 Köche, 1 Konditorin und 3 Lehrlinge) ein großes Angebotsspektrum
bereit: Vom rustikalen Vesperteller bis zum 7 gängigen Gourmetmenü auf Vorbestellung
für DM 110,-. (Dieser Preis ist übrigens nicht kostendeckend.)
Der Harzer Koch Josef Oelkers wird seine Ferienregion am 29. Januar 1999 mit einem Harzer
Menü für 200 Personen auf der Grünen Woche in Berlin vertreten.
Vor etwa drei Jahren haben Ehefrau Nora und Josef Oelkers die Regie in dem Familienbetrieb
übernommen und führen das 5-Sterne-Hotel "Romantischer
Winkel" in Bad Sachsa in eigener Verantwortung.
Zanderfilet
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