Michael Pohl ist ein waschechter Harzer, er wurde
1962 in Elbingerode geboren und ist seiner Heimat treu geblieben. Er besuchte
in seinem Heimatort die Polytechnische Oberschule und schloss sie mit
der Mittleren Reife ab.
In Wernigerode, im Ratskeller, absolvierte er eine Kochlehre. Sein Ausbilder
legte allergrößten Wert auf eine solide Grundausbildung und
auf die genaue Kenntnis der Garnituren: Korrektheit und Fingerspitzengefühl
wurden in der Lehre vermittelt. In diesem Ausbildungsbetrieb erlernte
er schwerpunktmäßig die gutbürgerliche Küche, aber
auch die gastronomische Organisation größerer Veranstaltungen
hatte er mit durchzuführen, denn der Ratskeller versorgte Veranstaltungen
im Rathaus und im Wernigeroder Schloss.
Nach der Lehre arbeitete er, zuletzt als Küchenleiter, in einer Großküche
in Benneckenstein, die etwa 800 bis 1.000 Essensteilnehmer versorgte.
Hier lernte er das Improvisieren, denn Geld war knapp, die Versorgung
mit Küchenrohstoffen war mangelhaft, aber alle mussten satt werden,
und die Menüs sollten schmackhaft sein. Auch im Nachhinein sieht
er diese Zeit als Herausforderung für einen engagierten Koch an.
Wer in der damaligen DDR etwas werden wollte, der musste beim Militär
gewesen sein, und hier möglichst nicht nur den Grundwehrdienst abgeleistet
haben. 1981 verpflichtete sich Michael Pohl bei der NVA und nutzte deren
Weiterbildungsmöglichkeiten. Das war unter anderem ein Studium mit
dem Abschluss als Ökonom. Heute würde man diesen Titel irgendwo
zwischen dem "Meister" und dem "Diplomingenieur" einordnen.
Dieser Qualifikation entsprechend wurde er dann als Oberfähnrich
Leiter des Verpflegungsdienstes für rund 600 Armeeangehörige.
Im Zuge der Wende konnte er seine Entlassung aus der NVA erreichen und
wieder als Koch arbeiten, denn das praktische Arbeiten war für Pohl
immer attraktiver als die Bürotätigkeit.
Zunächst kochte er in der Jägerbaude in Sorge, anschließend
ging er in die "Grüne Tanne" nach Mandelholz bei Elend.
Dort ist er seit Januar 2002 Küchenleiter. Hier kann er seine soliden
Kenntnisse der gutbürgerlichen Küche einsetzen, und da es sich
um ein Ausflugslokal handelt, das bei gutem Wetter auch schon einmal mehr
als 200 Menüs an die Gäste ausgibt, sind auch solide Kenntnisse
im Organisieren erforderlich, und das beherrscht er sicher.
Michael Pohl hat 1998 seine Ausbildungsberechtigung bei der Industrie-
und Handelskammer erworben und bildet auch aus. Sein Ziel ist es, Jungköche
mit einer soliden Grundausbildung ins Berufsleben zu entlassen, so wie
er es selber im Wernigeroder Ratskeller erfahren hat. Pe
Foto: Peters
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