Patron J�rg
Bauer
ist Harzer Koch des Monats |
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Unter dieser Rubrik leisten die Harzer K�che ihren Beitrag zur regionalen Identit�t und stellen engagierte Berufskollegen vor. |
Gefragt nach
seinem Stil zu kochen, sagt J�rg Bauer: � Auf meiner Karte finden Sie
solide kalkulierte Gerichte bodenst�ndiger K�che, �Schicki-Micki-Gerichte�
lehne ich ab.� |
J�rg Bauer
wurde in Harzgerode geboren und besuchte in Weddersleben die
Polytechnische Oberschule, die der heutigen Realschule vergleichbar ist. Schon damals
strebte er zu neuen Ufern, und zwar wollte er bei der DDR-Handelsflotte
anmustern. In Leuna durchlief er daher nach seinem Realschulabschluss eine
Ausbildung zum Kraftwerksmaschinisten und mu�te dann aber feststellen,
dass keine Leute aus diesen Gro�betrieben abgezogen werden durften. Eine
Anstellung im Eisenh�ttenwerk Thale sollte dann das Sprungbrett zum
Dienst in der Handelsflotte sein. Hier in Thale
entdeckte er aber unter dem K�chenmeister Karl Sonsalla seine Liebe zum
Kochen und durchlief eine solide Kochausbildung. In der Betriebsk�che des
Eisenh�ttenwerks wurde t�glich f�r mehrere tausend Mitarbeiter gekocht,
die Arbeiter zahlten f�r das Stammessen 0,85 M und f�r ein drei-Gang Men�
1,20 M. In der DDR sollten zwar m�glichst alle gleich sein, aber manche
waren auch damals schon etwas gleicher, f�r die Gesch�ftsleitung und f�r
VIP-G�ste stellte die K�che auch damals schon Spitzenmen�s her. Ein
�Hobby� leistete sich das Eisenh�ttenwerk Thale, n�mlich eine Fu�ballmannschaft,
die sehr hochkar�tig in der damaligen DDR-Liga spielte. Es reizte J�rg
Bauer, f�r diese Spitzensportler nach genauen ern�hrungsphysiologischen
Vorgaben zu kochen, und so �bernahm er die Sportparkgastst�tte des
Thaler Werkes. Auch hier waren oft VIP-G�ste zu bek�stigen, er hatte
aber ebenso bei Veranstaltungen bis
zu 8.000 Leuten zu versorgen, bei denen neben der Ausgabe von einfachen
Speisen bis zu 1.000 Liter
Bier und 100 Flaschen Schnaps ausgeschenkt wurden. Die solide Ausbildung
bei K�chenmeister Karl Sonsalla erm�glichte es J�rg Bauer, alle
Herausforderungen zu meistern. Die n�chste
gro�e Herausforderung kam mit der Wende, das Eisenh�ttenwerk wurde
geschlossen und Bauer machte sich am 1. Juli 1990 selbst�ndig: Zun�chst
in seiner Sportparkgastst�tte, dann machte er ein eigenes Spezialit�tenrestaurant
auf, 1992 �bernahm er mit seiner Lebensgef�hrtin eine Wildgastst�tte
und dann kaufte er das traditionsreiche Gasthaus K�nigsruhe. Alle, die das
sch�ne Bodetal von Treseburg nach Thale durchwandern, kommen zun�chst zu
seinem Gasthaus und viele nehmen hier ihre Mahlzeit ein. J�rg Bauer hat
festgestellt, dass seine G�ste �berwiegend bodenst�ndige Gerichte
erwarten. Er kauft die K�chenrohstoffe daher, so weit m�glich, von einem
Westeroder Bauern ein, der sich auf seinen Bedarf eingestellt hat und
seinen Wildbedarf deckt er aus Harzer Revieren. Convenienceprodukte werden
in seiner K�che nur verarbeitet, wenn unerwartet gro�er G�steandrang
auftritt, au�erdem werden bei ihm Lehrlinge ausgebildet, die alle
erforderlichen Arbeiten in der K�che von der Pike auf erlernen sollen.
Gefragt nach seinem Stil zu kochen, sagt J�rg Bauer: � Auf meiner Karte
finden Sie solide kalkulierte Gerichte bodenst�ndiger K�che, �Schicki-Micki-Gerichte�
lehne ich ab.� Im folgenden
beschreibt Patronchef sein F�nf-Taler-Gericht mit dem Rezept der
Bodetaler Wildschweins�lze f�r die Leser : Fleisch vom
Wildschwein, wenn m�glich sollte Kopffleisch dabei sein, wird zusammen
mit Wurzelgem�se, Zwiebeln, Lorbeerblatt, Piment, Pfefferk�rnern, Salz
und Essig abgekocht, und man l��t dann alles im Fond erkalten. Nun werden
das Fleisch, die Zwiebeln und die Gew�rzgurken in W�rfel geschnitten,
die Zwiebelw�rfel werden blanchiert, und alles in den entfetteten und
erforderlichenfalls gekl�rten Fond gegeben. Je nach verwendeter
Fleischpartie f�gt man noch eingeweichte Blattgelatine oder Aspikpulver
hinzu, erhitzt alles, schmeckt mit Salz, Pfeffer und Essig ab und l��t
es dann erkalten.
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Stand: Dienstag, 03. Oktober 2000 11:40 Bitte schicken Sie Fragen, Fehlermeldungen, Anregungen usw. an: Harzer K�che |