Unter dieser Rubrik
leisten die Harzer Köche ihren Beitrag zur regionalen Identität und
stellen engagierte Berufskollegen vor. |
Küchenmeister Helmut Evers
hält den Kontakt zu seinen Gästen, er berät sie gern bei der Speisenauswahl und bei der
Zusammenstellung der Salate. Hier stellt er sein attraktives Salatbuffet vor. Foto:
Peters
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Helmut Evers ist ein
waschechter Harzer, geboren in Bad Harzburg. Seit 1950 lebt er, mit Unterbrechungen, in
Altenau. Hier besuchte er auch die Grundschule und später das Gymnasium in
Clausthal-Zellerfeld.
In Goslar, im Achtermann, dem damals ersten Hause am Platze, absolvierte er seine
Kochlehre. Ein guter Lehrabschluss ermöglichte es ihm, bei dem bekannten Küchenmeister
Karl Brunnengräber in Kasseler Schloßhotel Wilhelmshöhe eine Anstellung zu bekommen.
Dort arbeitete er sich bis zum Chef Gardemanger empor. Die Süddeutsche Küche lernte er
in Stuttgart, im Restaurant "Im Fernsehturm", kennen. Während seiner
Bundeswehrzeit in Clausthal-Zellerfeld zeichnete er nach dem Grundwehrdienst als
Küchenunteroffizier für die Erstellung der Speisenfolge und für die Kalkulation
verantwortlich.
Die Norddeutsche Küche lernte er ebenfalls in erstklassigen Häusern kennen, erst in
Lütjensee und danach in Hannover als Souschef unter Heinrich Stern, der auch heute noch
zu den Deutschen Spitzenköchen zählt. 1971 legte Helmut Evers seine
Küchenmeisterprüfung vor der Industrie- und Handelskammer in Heidelberg ab. In den neun
Folgejahren war er als Leiter der gastronomischen Betriebe eines Hannoverschen
Großkonzerns tätig.
Dieser berufliche Werdegang ermöglichte es ihm, 1979 in Altenau sein Kaminrestaurant
"Zur Kleinen Oker" zu bauen, das er seitdem gemeinsam mit seiner Frau
erfolgreich betreibt. Das Haus wurde 1981 Sieger beim Hotel- und Gaststättenwettbewerb
des Landes Niedersachsen. Helmut Evers gelingt es, seinen eigenen beruflichen Ehrgeiz auch
auf seine Auszubildenden zu übertragen: Bei den Harzer Jugendmeisterschaften belegten
seine Auszubildenden schon jeweils einen 1., 3. und 4. Platz. Einer seiner Ehemaligen war
auch schon Harzer Koch des Monats.
Die Ausbildung des Berufsnachwuchses regt ihn an, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben,
und das kommt auch seinen Gästen zugute. Unter dem Motto: "Für jeden Gast das
Richtige im harzgemütlichen Ambiente bei gastfreundlich kalkulierten Speisen". Das
bedeutet für Evers Küche die Herstellung von fachlich richtig zubereiteten regionalen
und eigenen Spezialitäten, die seinen Gästen fachkompetent serviert werden.
Küchenmeister Helmut Evers ist ein Kenner der Norddeutschen Küche. Er schätzt daher den
Grünkohl als eines der wichtigsten Gemüse dieser Gegend. Grünkohl wird auch in Harzer
Gärten recht erfolgreich angebaut. Geerntet wird vom Spätsommer an bis in den Winter
hinein. Grünkohl sollte vor der Verarbeitung Frost bekommen, den liefern entweder der
Winter, oder aber die Tiefkühlgeräte des Handels oder der privaten Haushalte. So kann
man ihn das ganze Jahr über genießen. Im Kaminrestaurant "Zur Kleinen Oker"
wird "Altenauer
Grünkohlschmaus" ganzjährig als Harzer 5 - Taler - Gericht angeboten.
Das folgende Rezept empfiehlt Küchenmeister Helmut
Evers den Internetsurfern zum Nachkochen: Man nehme Grünkohl, der schon einmal
Frost abbekommen hat. Zuerst wird er blanchiert, das heißt er wird kurz in Wasser
aufgekocht. Anschließend läßt man ihn abtropfen, schneidet ihn grob und kocht ihn dann
in Fleischbrühe gar, gut geeignet ist Kasselerbrühe. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer,
Muskat und Senf. In der Pfanne angeschwitzte Speck- und Zwiebelwürfel runden den
Geschmack ab. Je nach Kalorienbedarf- oder bewußtsein kann man noch Schweineschmalz
hinzufügen. In Norddeutschland wird der so vorbereitete Grünkohl gern mit Hafergrütze
gebunden, das ist jedoch nicht jedermanns Geschmack. Helmut Evers verwendet zum Binden
geriebene rohe Kartoffeln und Semmelbrösel. Zum Grünkohl gibt man Kartoffeln und
deftiges Fleisch oder Wurst, vielleicht Harzer Schmorwurst. |