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Rote Bete und Sauerkraut |
Vitamine und Mineralstoffe fürs Immunsystem Gegen Ende des Winters ist unser Immunsystem nicht gerade in Hochform, Infekte haben ein leichtes Spiel, heißt es gemeinhin. Zeit, sich einiger Gemüsearten zu erinnern, die besonders nährstoffreich und jetzt im Angebot sind: Rote Bete und Sauerkraut. Die Rote Bete oder rote Rübe stammt eigentlich aus dem Mittelmeerraum und ist heute ein nicht nur in Deutschland beheimatetes Gänsefußgewächs. In den USA gibt es traditionelle Rote-Bete-Rezepte, die Namen von berühmten amerikanischen Universitäten tragen, z. B. "Yale beets" (Rote Bete in Orangensaft mariniert) oder "Harvard beets" (Rote Bete in süß-saurer Sosse). Bei uns bekannt ist die Rote-Rüben-Suppe, genannt "Borschtsch". Hier werden 250 g Möhren, 250 g Rote Rüben, 250 g Kartoffeln geschält, zusammen mit 375 g Weisskohl, einem halben Pfund Tomaten und einer Zwiebel kleingeschnitten, in etwas Fett angeschwitzt, mit rund einem Liter Brühe abgelöscht, darin 30 Minuten gegart und abschließend mit saurer Sahneverfeinert. Traditionell kommen 500 g gekochtes Rindfleisch hinein, die Suppe schmeckt aber auch fleischlos. Rote Bete sind sehr vitamin- und mineralstoffreich. Sie enthalten reichlich Folsäure und Mangan, Eisen und Kupfer. Außerdem bieten sie jede Menge sekundärer Pflanzenstoffe (Saponine, Flavonoide, Anthocyane). Diese Stoffe unterstützen das Immunsystem unseres Körpers, sie tragen vermutlich sogar zum Schutz vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Rote Bete lassen sich problemlos lagern, in ein Geschirrtuch gewickelt, halten sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks einige Wochen. Sie sind also ein unkompliziertes Gemüse für "Einkaufsmuffel". Sauerkraut wird schon zum Bau der chinesischen Mauer erstmals erwähnt, also vor gut 2000 Jahren. Sauerkraut ist im Herbst geernteter Weißkohl, der feingehobelt und mit Salz haltbar gemacht wurde. Sauerkraut schmeckt frisch eingekauft am besten, es lässt sich allerdings auch roh oder gekocht monatelang einfrieren. Sauerkraut eignet sich hervorragend für den Rohverzehr. Ein pikantes Rezept besteht aus 375 Gramm Sauerkraut, das mit zwei gehobelten, Äpfeln und 40 Gramm angebratenem Speck vermischt wird. Sauerkraut sollte auch deswegen roh verzehrt werden, um die darin reichlich enthaltenen empfindlichen Vitamine zu schonen. Es liefert viel Vitamin C, Vitamin K und B-Vitamine, also Vitamine, die im Winter leicht zu kurz kommen. Wegen seines hohen Vitamin C-Gehalts war es in früheren Jahrhunderten als Verpflegung auf See unverzichtbar, es schützte die Seefahrer vor Skorbut, der gefürchteten Vitamin C-Mangelkrankheit. Sauerkraut wirkt "probiotisch", die darin enthaltenen Milchsäurebakterien können die Darmflora verbessern. Wie die Rote Bete schmeckt es nicht nur würzig und unverwechselbar, es ist auch sehr gesundheitsfördernd. aid
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aid |
12.04.2001 |